Sunday, September 03, 2006

durch edith und katherine nach dabbelju ey

ihr lieben,

ich will euch ja wirklich nicht langweilen, aber ich hatte schon wieder einen wasserfall vor der linse. wasserfälle gibt es hier nunmal reichlich. die edith falls befinden sich nicht weit von katherine und lagen sozusagen auf unserem weg. nach einem kurzen marsch bergauf konnten wir in mehrere plunge pools mit herrlichstem klaren, aber kalten wasser baden.



auf dem rückweg...





nach diesem relaxten vormittag weiter nach katherine, eine kleines, mich sehr an tennant creek erinnerndes städtchen (hauptsächlich wegen des anteils der schwarzen bevölkerung) richtung süden. 30 kilometer vom stadtzentrum entfernt befindet sich dann auch die hauptattraktion des eher farblosen ortes: der katherine gorge oder auch political correct: nitmuluk (kann sich doch keen schwein merken).


jedenfalls haben wir uns da am nächsten tag ein kanu gemietet und sind bis in den zweiten gorge rein gepaddelt. dabei haben wir selbstverständlich alle anderen touris abgehängt.



insgesamt gibt es dort neun verschiedene gorges und schon die ersten zwei waren absolut atemberaubend. steile felswände aus denen ab und zu ganze bäume rauswachsen und so still, dass man am liebsten laut eeechoooo rufen will.



und abenteuer wird auf diesen kanutrips ja groß geschrieben, deswegen haben die da so einige schwierigkeitsgrade eingebaut, wie rapids. das heißt rin ins wasser und über glitschige steine klettern und dabei das kanu ja nicht verlieren. teilweise musste ich auf allen vieren klettern und hatte dabei direkt vor meiner nase den po einer älteren dame. ich betete...



ein paar freshis brüten hier wohl auch...


am ende war ich ganz schön geschafft von der vielen spochtlichen betätigung und der muskelkater ließ auch nicht lange auf sich warten. am abend fanden wir einen herrlichen campingspot, direkt am king river. lagerfeuer am rauschenden wasser, kein mensch weit und breit und hoffentlich auch kein croc. das erste eis ist auch gebrochen, hab alles versucht, es zu vermeiden, aber irgendwann gibt es einfach keine wahl. da muss die schaufel her und das geschäft verrichtet werden. dieser teil war nun ein sehr privater meines tagebuchs und ich verzichte anstandshalber auf weitere ausführungen.


auf dem weg zum gregory nationalpark hielten wir am victoria roadhouse und ich stratzte natürlich geradeaus in den pub voller betrunkener aboriginies. ich stellte mir vor wie es sein muss, wenn man als absolut unerfahrener europäer hier einschneit und war deswegen froh ob meiner tennantschen thirsty thursdays. mich kann da nüscht mehr schockieren. jedenfalls trafen wir dort anner tanke diesen taubstummen, der mit seinem motorrad um die welt reist und sich damit in das guinessbuch der rekorde zu kommen erhofft. nach einer kleinen spende durfte ich auch mit aufs bild.


als nächstes fuhren wir zum jasper gorge, zu der uns eine nicht enden wollende dirt road trug.


aber es lohnte sich: ein campingplatz direkt am vom palmen und pflanzen überwucherden fluss. hier hatte ich dann wohl auch mein bisher einschneidenstes busherlebnis. wie ich da so schön mein reisetagebuch schreibe, mir nichts dir nichts und nichtsahnend versuche, erlebtes aufzureihen, krabbelt etwas mein bein hoch. irgendwie fühlt sich das größer an als eine der nervigen bushfliegen. ich konnte nichtmal schreien, so geschockt war ich: eine ewta walnussgroße, vollbepelzte spinne mit kurzen, dicken beinchen rast in einem affenzahn richtung meine shorts. aaaaarrrrrrggg! konnte meinen puls im hals fühlen und krieg immernoch ne gänsehaut wenn ich nur dran denke.



am nächsten frühen morgen klemmten wir die thermoskanne und einen am abend zuvor gekochten damper unter den arm und stiegen auf den von spinifex bewachsenen berg. herrlich: vögelgezwitscher, endlose weite und dazu ein schälchen heißen.


zurück zum damper: das ist im grunde nichts anderes als brot, aus wasser und mehl bestehend, das in die noch heißen kohlen geworfen wird, lecker. das ist der wohl gebräuchlichste, weil einfachste, bushtucker. mittlerweile bin ich am experimentieren, es gibt rosinendamper mit honig am morgen und bacon-dattel damper als lunch und abends einen mit rosmarin. ich sollte ein damper kochbuch schreiben.


jedenfalls haben wir auf dem weg zurück noch schnell den gregory tree besichtigt, einem sogenannten boab tree, der hier wächst und typisch, besonders für den norden western australias ist. da ist nämlich gregory 150 jahre vorher gelandet und deshalb ist dieser ort außerordentlich geschichtsträchtig :-)


ich fand den twinboab ja kuscheliger...


ein nationalpark jagt den anderen und so stoppten wir auf unserem weg nach kununurra im keep river nationalpark, der sich nur etwa drei kilometer vor der westaustralischen grenze befindet. auf dem nganalam art site walk sah ich wieder diese regenbogenschlange, die offensichtlich ein vielgebrauchtes mythologisches zeichen der aboriginies ist.



die landschaft ist irgendwie unwirklich, die sandsteinfelsen und die weite ebene, fast wie eine winterlandschaft.



der campingplatz lag direkt an einer aboriginal sacret site und am nächsten morgen sehr früh leuchtete der berg orange.


wir unternahmen eine 8 km wanderung, durch die berge, absolut magisch.



die sonne kam gerade heraus und alles leuchtete. im tal war noch der nebel zu erkennen.


ein unglaublicher frieden...



die typische bergblume


auf dem rückweg...


merkwürdige bäume...



termiten haben besitz ergriffen von diesem baum hier und bauen in dessen stamm ihren hügel. ja ja, mutter natur hat immer neue überraschungen für mich auf lager.


und jetzt wirds spannend, denn es geht direkt nach westaustralien, yippie!!!!!!


vorher werden wir noch einer fruchtfliegen-canetoad-inspektion unterzogen und müssen unseren gerade erworbenen kartoffel- und zwiebelsack sowie den teuer erstandenen honig wegfeuern. dafür konnten wir unsere äpfel und rosinen über die grenze schmuggel, böööse.


und da sin wa: dabbelju ey!!!!!!



auf dem weg nach kununurra liegt lake argyle, der größe stausee australiens. gleichzeitig werden in der dortigen mine diamanten abgebaut, einer der größten produzenten weltweit.


lake argyle hält zwanzigmal soviel wasser wie sydney harbour und der org dam ist riesig. die pumpen dort sind einfach gigantisch.


ich versuchte mein glück im fishen im nahegelegenen fluss. nüscht. kein barramundi, nich mal n oller wels. die fische da unten haben sich wahrscheinlich totgelacht über mich...


und dann kununurra, ende und anfang der gibb river road und kleinstadt, wie sie im buche steht. welch ein zufall, es ist racing day und wer etwas auf sich hält schlüpft in sein bestes kleid und geht aus. ich bin ja der ansicht, das diese events nur dazu dienen, am nächsten tag über das zu enge kleid der ungeliebten kollegin abzulästern und um mal wieder so betrunken wie möglich zu werden. dabei werden ein paar scheine in wetten geopfert und steaksandwiches gefuttert.



aber mich fragt ja keener und so wette ich eben ein bißchen mit. die scenerie dafür ist umwerfend.



morgen geht es weiter, mitten rein in die kimberleys auf der gibb river road, dass heißt 700 km unbefestigte staubige straße. wieviel geplatzte reifen es zu flicken gilt, wie lange ich es wohl ohne dusche aushalte und welche sorte damper die leckerste ist, dass erzähl ich euch beim nächsten mal.

eure staubige spinnenbezwingerin

1 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Oooch, wie schöööön! Das ist wohl idylle pur. Also, ich hab`ja auch schon geplant... . Naja, zugegeben es dauert noch. Hug K.

9/19/2006 2:02 am  

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