Thursday, March 30, 2006

die flut... und endlich wasserfallbilder

ihr lieben,

habe erschreckenderweise festgestellt, dass mein letzter tagebucheintrag etwa vier wochen her ist. da wird es doch mal wieder zeit für ein paar neuigkeiten aus dem outback.
aber als erstes die gute nachricht, ich hatte keinen kontakt mit larry. der hat es vorgezogen weiter südlich sein unwesen zu treiben. wir hatten tatsächlich nicht mal ne windchen hier. aber in mission beach, wo ich durch den herrlichen rainforest gewandert bin, hat er wohl nicht viel übrig gelassen.


nun zu den hiesigen ereignissen. vor ein paar wochen sind wir morgens zu den trevethon-waterfalls aufgebrochen. der weg war etwas steinig. es regnete und die steine waren sehr glitschig. musste leider auch meine kamera zurücklassen, die wäre sonst verloren gewesen. icke uff jeden fall in voller montur mit meinen joggingschuhen - und rin ins wasser. völlig durchnässt eröffnete sich mir ein blick wie im paradies. ein riesiger tosender wasserfall mit ner »badewanne« davor. die jungs ließen sich von einem am baum befestigten seil ins wasser schwingen. dat hab ich mal lieber nicht gemacht, da ich mich vor meinem geistigen auge nicht-loslassen-und-zurück-an-den-baum-prallen sehen lassen hab. keine peinlichkeiten bitte. aber ich saß unterm wasserfall und musste mich regelrecht festhalten, so viel power hatte das wasser. wir haben uns alle gegenseitig angeschrien, so laut war das. und was gibt es herrlicheres, unterm wasserfall sitzen und ne dose bier teilen... auf dem rückweg hielt ronnie yvon und mich abwechselnd am arm fest, während wir, leicht berab, zwischen den steinen lagen und uns das wasser mitreissen wollte. grooooßer spaß!!! konnte leider nur ein danach-foto machen. später sind wir in den pub nach cooktown, es gab ein paar runden pool, diverse kneipentricks und local-watching.


kleiner nachtrag: vor ein paar tagen war ich noch mal bei den trevethon waterfalls und konnte diese fotos machen. toi toi toi, meine kamera ist still alive, trotzdem selbst ich nach zwei minuten dort stehen komplett nass war. der fall führte diesmal so viel wasser mit sich, dass ich nicht schwimmen gehen konnte, aber der anblick war einfach herrlich. kreeeiiiiiiiiisch!!!!


die steine, auf die das wasser dort im hintergrund prallt, da hab ich das letzte mal gesessen...


ein paar tage danach durfte ich die ersehnte flut hier erleben. es hatte seit ein paar tagen heftig geregnet und ich war gerade am arbeiten. chris sagte, ich müsse das unbedingt sehen und lud mich in seinen jeep. die erste kleine brücke war schon ein echtes hindernis, wir schwammen regelrecht in seinem wagen und von einer brücke war gar nichts mehr zu sehen.


und dann kamen wir hierher, unglaublich, was das wasser für eine kraft hat, es riss riesige baumstämme mit sich. alle autos und trucks mussten stunden warten, um diesen punkt passieren zu können und eben das ist auch beeindruckend, da wo eben noch heftige flut war, ist nach ein paar stunden alles wieder vorbei.



als wir zurückkamen machte chris sein schlauchboot startklar und nahm uns alle nacheinander zum flutraften mit. dies hier war unser startpunkt.


peinlicherweise bin ich gleich am anfang, noch bevor ich im boot war über meine hose gestolpert und mit dem gesicht direkt in wasser gelandet. das wussten natürlich alle locals schon bevor ich wieder zurück war und ziehen mich heute noch damit auf. jedenfalls war ich in einem boot mit yvon, chris und goeff und es verlief alles ruhig, ich genoss die herrliche landschaft, paddelte ab und zu ein bisschen und da ich ja schon komplett nass war, machte es auch nichts, dass mich goeff rücklings aus dem boot ins wasser zog und dann witze über krokodile machte.


wieder zurück im boot (übrigens gibt es wirklich keine elegante art, zurück in ein schlauchboot zu krabbeln. dass hat mir schon der skipper beim segeltrip verklickert beim meinem versuch, nicht ganz so kartoffelsackmäßig rüber zukommen) knallten wir doch wirklich gegen einen ziemlich großen baum mit lauter geäst, das boot stülpte sich um, chris verschwand in den fluten und konnte sich aber zum glück an einem großen ast festhalten und zu uns retten. ich hing mit meinen händen am baum und mit meinen beinen versuchte ich krampfhaft, dass boot festzuhalten, ein bild für die götter. alle flip flops und pedals waren längst den fluss runtergespült. goeffs 2000 dollar kamera, die er vorsorglich in eine plastiktüte gepackt hatte, verfing sich doch tatsächlich im baum und funktionuckelte danach wie am ersten tag!!! unglaublich! wir brauchten etwa eine dreiviertelstunde, um das boot wieder fahrtüchtig zu machen.


inzwischen hatten mich etwa 100 baumameisen gestochen und ich hatte mich schon auf eine nacht im baum eingerichtet. schließlich lagen wir wieder im boot und die männer handpaddelten uns nach hause. was ein abenteuer! und das während meiner eigentlichen arbeitszeit. pam meinte, wir müssen das einfach erleben, wenn wir hier sind. thanks pam!


hab auch endlich mal bilder von cooktown gemacht. dit nest besteht aus ungefähr einer hauptstraße mit genau einem supermarkt, einem souvenirgeschäft, einem elektronikfachgeschäft und einem klamottenladen. das wars. die leute sind freundlich, aber etwas seltsam.


auf dem bild seht ihr übrigens die cooktownsche rushhour. dafür ist die umgebung einfach hinreißend.



vom lighthouse aus hat man einen fantastischen blick über berge und ozean, in dem übrigens krokodile ihr unwesen treiben, also nix mit baden.




vor ein paar tagen bin ich dann mit yvon und chris zur mine gefahren, um dieselbige zu besichtigen. ich erhoffte mir, underground gehen zu können, was aber leider aus verschiedenen sicherheitsgründen nicht möglich war. dafür kleidete uns chris so richtig minermäßig ein.



matt, der oberboss, zeigte und erlärte uns dafür alle arbeitsplätze an der oberfläche und wir konnten ein paar fotos vor dem »großen loch« schießen.


nächstes mal will ich dann aber doch mal einen blick da rein werfen.
am nachmittag vertrieben wir uns die zeit dann mit körperertüchtigung vor dem pub. wir fingen an mit handstand und kopfstand und ich zeigte den jungs meine brücke. sie brachen sich fast die knochen, als sie diese nachmachen wollten. (das ich mir beinahe den rücken dabei verrenkte, vertuschte ich natürlich mit einem lächeln - ja ja, werd auch nicht jünger.


zum schluss hab ich dann noch meinen yogasitz aus dem ärmel geschüttelt... und ein bierchen hilft manchmal auf dem weg zur gelenkigkeit.


musste auch mal meine schlafgenossen fotografisch festhalten. seitdem ich die beiden hunde regelmäßig ausführe, bzw. zum joggen mitnehme, lieben sie mich einfach und lassen mich keine minute mehr aus den augen. ich glaube, die werde ich am meisten vermissen, wenn ich weiterreise. vielleicht sollte ich sie einfach einpacken...


der kleine brownie ist überhaupt der allercleverste, jungs aufgepasst! der mag nämlich vor allem frauen und immer wenn er an einer vorbeiläuft, fängt er an zu hinken. so, jetzt wisst ihr, wie´s geht und es funktioniert!


und zu gutern letzt noch ein paar partybilder
das da rechts neben mir ist mein birthday-buddy harold. der wurde nämlich am selben tag im selben jahr geboren wie ich. und die uhrzeit haut auch fast hin, wenn man die zeitverschiebung beachtet.


wie kriegt man alle auf einem foto zum lachen? ich weiß jetzt die antwort. man muss einfach, wie hier ronnie, mit der einen hand die kamera halten und sich mit der anderen hand die hosen runterziehen.


meine mitbewohnerin tasha steckt sich gerne lebendige tiere in mund...


... und tanzt beschwipst auf dem tisch.


mein wettstreit mit goeff um die längere zunge


meine chefin pam und rolley...


icke und rolley...


und rob und rolley.


bei meiner letzten schicht haben stuart und darwin volltrunken ihren drill rausgeholt und mir gezeigt, was sie den ganzen tag so machen. das ding ist sauschwer und vibriert wohl ordentlich. ich glaube, sie boren damit die wände auf, um die sprengköpfe zu setzen. von der ständigen vibration schlafen ihnen wohl öfter die hände ein, ist glaub ich, n ziemlich krasser job.




tja und so gehen die tage dahin und ich kann mich, entgegen einiger vermutungen, nicht über langeweile beklagen. schmiede langsam weiterreisepläne und werde vorraussichtlich in drei bis vier wochen meine sachen packen. weiß jetzt schon, dass ich ne ordentliche träne im knopfloch haben werde, wenn ich diesen ort verlasse. hab doch alle ganz schön lieb gewonnen.

zum schluss noch eine schöne anektdote aus dem wirklichen leben hier.
letztens stand ich so mit meinem bier am stehtisch und unterhielt mich angeregt, da grabscht mir doch einer der älteren miner volle kann an den arsch. ich war so entsetzt, unter anderem weil dieser typ nie sein maul aufgekriegt hat, nicht mal zum grüßen, dass ich nicht wusste, wie ich reagieren soll. er ging einfach zum tresen und trank dort weiter, als wäre nix passiert.
am nächsten abend kommt er zum dinner und sitzt mit den anderen jungs am tisch. ich schnapp mir ein glas voll mit wasser, geh zu ihm hin und schütte es ihm über den kopf mit dem kommentar, dass ich ihn wohl abkühlen muss, da er mich gestern unsittlich angefasst hat.
das war natürlich der riesenlacher und die kollegen nennen ihn seitdem flipper und mich a good girl. achso und grüßen hat er auch gelernt. well done!

in diesem sinne
eure bushbarmaid

ps: guckt mal, wer mich heute morgen besucht hat:

Monday, March 06, 2006

da kackste bonse!

ihr lieben,

hier nun endlich mal ein paar bilder vom wirklichen leben. bin herumgelaufen und habe bilder gemacht von meinem zeitweiligen, mittlerweile schon über einmonatigem zuhause.

dies hier ist das sogenannte backpacker zelt. natasha und ich haben zuwachs bekommen von yvon, einer 19 jährigen holländerin. sie wird allerdings nur kurz bleiben.



unser kleines bad besteht aus nem hölzernen waschtischchen und einer ziemlich komfortablen badewanne. desöfteren dürfen wir dort neue »flatmates« begrüßen wie z.b. große grüne frösche, käfer, spinnen oder gottesanbeterinnen (das sind doch diese viecher, die aussehen wie ein stöckchen mit füßen dran, oder?!)





das sind noch weiter hinten die schlafräume der miners. allabendlich wird dort vor dem dinner das ein oder andere bierchen gezischt.



das ist der pooltisch im laden mit dazugehörigem gemälde. nach etwa 10 jähriger billardabstinenz hab ick mich ordentlich blamiert...



das ist die phone-atm-darts-lese-allzweckecke. die aktuellste zeitschrift ist von juni 2005. ich sage euch, ich hab die trennung von brad pitt und jennifer aniston zweimal durchlebt.



hier wohnen die chefs chris und pam und hier gehe ich auch immer dann lang, wenn ich zwischen zelt und pub hin und her muss.



john und kevin halfen uns beim truck ausladen. und zur belohnung gibts n vb. john nahm mich auf sein trolley und schob mich durch den ganzen pub, das war ein spaß. die beiden sind wirklich lustig-seltsam. sie sagten mir, fotos von ihnen gehen um die ganze welt.



einige meinet »tags-stammis«, nur damit ihr euch mal n bild macht... mittlerweile hab ich oft ganz gut zu tun, obwohl es die schlechteste zeit im jahr ist.



red verzieht sich auch lieber ins kühlhaus...



natasha und ich fahren öfter nach cooktown und genehmigen uns ein macademia eis, der absolute knüller sag ich euch. auf der fahrt singen wir laut!





von dem schwarzen sambuca habe ich den kollegen im phoenix schon berichtet. der wird mit nem hoch brennbaren anderen schnaps aus der glasreinigersprühdose in flammen gesetzt. das sieht ganz hübsch aus, wenn das licht ausgeschaltet wird. aber danach kackste bonse, wie unser lieber sportlehrer auf unser skiabschlussreise zu sagen pflegte.



haben übrigens auch einen shpo mit lions den t-shirts, stickers, basecaps und allem anderen scheiß. es werden auch krokodilsköpfe in allen denkbaren größen verkauft. vielleicht bring ich ja einen mit.



das ist meine chefin pam tanzenderweise. sie ist wirklich ganz entzückend robust, wir kommen gut miteinander klar! manchmal kocht sie für uns.



lustige tresenspiele mit ronnie, für mich etwas zweifelhaft und vor allem gefährlich, oder?!



hier noch ein paar tresenimpressionen. die beiden damen sind helen und gail. gail putz hier und ich mag sie sehr. sie muss eine super schöne frau gewesen sein. sie ist übrigens die freundin von kevin, dem blondbärtigen.
den hut habe ich gestern geschenkt bekommen, mit nem großen tipp-ex J vorne drauf. sehe fast aus wie ne einheimische, oder?!





ihr süßen, könnte so viel mehr schreiben aber die zeit reicht nicht. bin ganz spontan sehr früh nach cooktown gefahren und so konnte ich meine vorbereitungen für diesen eintrag nicht vollenden.
nächstes mal wieder ausführlicher, versprochen!
achso liebe jenny, dit kannste doch nich machen, so nen kommentar schreiben. habe in diesem internetcafé gesessen und mich nicht mehr eingekriegt vor lachen!!! wurde etwas schräg angeguckt hier... mehr davon!

so, lunchtime...

eure mottenanbeterin